Ein Teilnehmerbericht von Sascha Bartelheimer zum Ausflug nach Amsterdam im Oktober 2019

Am Samstag den 19. Oktober 2019 stand meine erstmalige Teilnahme in der DEAF-OHR-ALIVE-NRW Gruppe mit einer Tagesfahrt in die holländische Hauptstadt Amsterdam bevor. Vierzehn mutige und junggebliebene Teilnehmer/innen im Alter zwischen Anfang 20 und Mitte 40 haben sich angekündigt. Obwohl ich den Großteil nicht persönlich kannte, freute ich mich vor allem auf die bevorstehende Begegnung mit den Menschen, die ähnliche Höreinschränkungen wie ich mitbringen.

Der bisherige Kontakt beschränkte sich auf den oberflächigen Austausch in der eigens für die Fahrt angelegten WhatsApp Gruppe. Diese hatte unser Organisator Toby einige Wochen zuvor extra gegründet und dabei jeden neuen Mitfahrer unvermittelt hinzugefügt. Mit der Zeit wuchs sie merklich an, wie auch unsere Vorfreude auf die Fahrt. In den letzten 72 Stunden stieg die Frequenz an gesendeten Nachrichten nämlich rapide an. Von Infos zum Wetterbericht bis hin zu Empfehlungen für passende Kleidung, Breiten- und Längengradangaben für mögliche Treffpunkte sowie Tanzvideos zur Einstimmung auf die Reise war alles Schräge mit dabei.

Als gemeinschaftlicher Treffpunkt für unsere Reise wurde im Vorfeld der Buszustieg am Kölner Hauptbahnhof ausgewählt. Damit niemand die Abfahrt mit dem Linienbus in die holländische Metropole um 6:50 Uhr verpasst, galt für alle Teilnehmer die Einhaltung der Pünktlichkeit als oberstes Gebot. Die im Anschluss folgende knapp viereinhalbstündige Anreise mit dem Bus wurde von vielen für einen ersten offenen Austausch genutzt. Unter allen Anwesenden befanden sich sowohl beidseitig versorgte Hörgeräte- als auch Cochlear Implantat- Träger. Ebenso waren Hybride (Hörgerät + CI) mit dabei, so dass sich auf jede vorhandene Frage auch eine passende Antwort fand. Neben Infos über Privates wechselten sich vor allem die gesammelten Erfahrungen und Empfehlungen bei vorhandenen Herausforderungen im Umgang mit dem Hören aus. Auf diese Weise verging die Anfahrt wie im Fluge und zu meiner eigenen Überraschung erfuhr ich auch, dass viele ebenfalls zum ersten Mal mit dabei waren.

Nachdem wir nach einen verregneten Morgen gegen kurz vor Mittag die holländische Hauptstadt erreichten, blieb erfreulicherweise bis zum Ende des Tages die Wetterfee auf unserer Seite. Sie reservierte uns einen mit Wolken bedeckten Himmel bei angenehmen Temperaturen zwischen 11 und 15 Grad. In Eigenregie durften wir fortan die nächsten 4,5 Stunden das optimale Ausflugswetter gestalten. Dabei bildeten sich aus der Spontanität heraus drei Gruppen, die ihre Zeit auf unterschiedlichste Weise nutzten. Man erkundete die verschiedensten Sehenswürdigkeiten zwischen den schmalen aneinandergereihten Häusern, nutzte die Gelegenheit zum Shopping, roch am verführerischen Duft oder verfiel gleich den gastronomischen Einladungen zur Verköstigung.

Am späten Nachmittag gegen 16 Uhr fuhren wir dann gemeinsam mit einem Boot durch die Amsterdamer Grachten und ließen den langen Tag noch mit einem Abendessen ausklingen. Bevor es gegen 21 Uhr nach über neun Stunden Aufenthalt wieder mit dem Bus in Richtung Heimat ging, nutzen viele noch die letzte Gelegenheit sich mit einem Vorratspaket an Drogen in Form von Schokolade einzupacken.

Auf der Rückfahrt ließen einige von uns bereits Revue passieren, während der Großteil schon völlig erschöpft auf den Sitzen schlief. Auch ich war froh, als ich nach einen unvergesslichen Tag mit vielen interessanten Gesprächen und tollen Eindrücken in mein bequemes Bett zurückdurfte. Es bleibt zu sagen: Ich freue mich jetzt schon auf ein baldiges Wiedersehen und die nächsten Erlebnisse zusammen mit euch.

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